In seinem Blogbeitrag „Pseudonyme sind nicht Anonyme“ vom 4. August 2011 hat sich @publictorsten dazu geäußert, dass sich Martin Heidingsfelder, der Gründer von VroniPlag, bei SPON selbst geoutet hat, bevor jemand anderes das tut. Dazu sagt @publictorsten:
„…nochmal ausdrücklich: Pseudonyme funktionieren nicht.“
Ich denke aber, dass gerade der von @publictorsten selbst angeführte Umstand, dass sich Herr Heidingsfelder erst kürzlich mit Andrea Nahles im Rahmen einer „Angela, nein danke“Aktion ablichten ließ, eher dafür spricht, dass Pseudonyme eben doch funktionieren und einen Sinn haben können.
Denn was wäre gewesen, wenn Herr Heidingsfelder VroniPlag unter seinem richtigen Namen gestartet hätte? Ihm wäre aufgrund o. g. Aktion eine Nähe zum politischen Gegner nachgesagt worden (die es meinetwegen ja auch gerne tatsächlich geben mag), was die Glaubwürdigkeit von VroniPlag von vorneherein angreifbar gemacht hätte. Durch die Verwendung eines Pseudonyms hingegen wurde die Person des Gründers völlig (und zu Recht!) aus dem Fokus genommen und es wurden einzig die durch VroniPlag ermittelten Ergebnisse – also die Sache selbst – diskutiert.
Die Ergebnisse von VroniPlag nun waren derart relevant, dass richtigerweise die Plattform selbst hinterfragt werden musste und es dazu kam, dass Herr Heidingsfelder sich selbst zu erkennen gab. Die Verwendung des Pseudonyms hat also die Funktion erfüllt, die Person des Gründers so lange aus dem Fokus zu halten, bis VroniPlag eine kritische Relevanz erreicht hat.
Ich denke, dass diese Relevanz wohl nicht erreicht worden wäre, wenn man von vorneherein Herrn Heidingsfelder als mutmaßlichen Sympathisanten des politischen Gegners der Durchleuchteten als Angriffsfläche geboten hätte. VroniPlag wäre nur als persönlicher Kreuzzug von Herrn Heidingsfelder wahrgenommen worden.