Heute hat die SPD, was ja meine Partei ist, im Großen und Ganzen die Landtagswahl in NRW gewonnen. Als Wähler freut mich das schon mal.
Aber nun bin ich seit rund einem Jahr Mitglied bei denen. Und damit bekommt so ein Wahlkampf eine andere Qualität. Früher, als ich nur Wähler war, hätte ich bei Anwürfen wie “SPD kauft Blogger“ oder “Kraft ist für KiTa-Pflicht“ mein Wahl-O-Mat Ergebnis in Frage gestellt. Als einer, der sich auf die SPD committed hat, fühle ich mich herausgefordert und gucke nach. Das stresst mich. Das macht so einen Wahlkampf für mich anstrengend. Hat die jetzt ernsthaft eine KiTa-Pflicht für Unterdreijährige gefordert? (Schlimm genug, dass ich Angst habe, das könnte stimmen…) Oder hat sie echt CDU-Methoden verwendet, um Blogger schreiben zu lassen, was der SPD in den Kram passt? (Schlimm genug, dass ich Angst habe, das könnte stimmen…)
In beiden Fällen gab es alsbald stichhaltige Belege, dass diesen Anwürfen keinerlei weitere Bedeutung beizumessen ist. Einerseits ist man erleichtert, dass alle Fakten gegen die Anwürfe sprechen, aber andererseits will man dagegen an sprechen, zumal im Netz weiter versucht wird, mit diesen Anwürfen Schaden anzurichten. Also suche ich Argumente (obwohl ich die längst habe), ich suche Indizien, die gegen uns sprechen und versuche, diese zu entkräften. Man steht unter einem gewissen Druck, weil man sich committed hat.
Nun ist ja weitgehend alles gut ausgegangen, und ich fühle die Abwesenheit dieses Drucks. Das ist angenehm.