Heute morgen, als ich die Kinder mit dem Auto in den Kindergarten brachte, lief im Radio ein Interview mit irgendwem zu Thema Armut. Und wie ich mich so innerlich aufrege, dass trotz des jahrelangen Wissens um die vielzitierte Statistik „viele Kinder = große Armutsgefahr“ es kaum zureichende Ideen gibt, dieses Axiom zu durchbrechen, fragt der große Sohn (5) vom Rücksitz: „Papa, was ist Armut?“
Ich erkläre ihm, dass alles Geld kostet, die Miete für die Häuser, in denen die Menschen wohnen, die Autos mit denen sie fahren, das Benzin, das die Autos antreibt und die Schokolade, die wir so gerne essen. Ich erkläre ihm, dass manche Leute nur wenig Geld haben und sich nur so gerade die Miete leisten können und vielleicht nicht immer Schokolade essen können. Ich gebe mir Mühe, es nicht allzu bedrohlich klingen zu lassen.
Er schweigt einen Moment. Dann sagt er: „Aha. Die gehen dann in die Stadt und setzen sich irgendwo hin. Und da machen sie dann Musik oder halten einen Becher hin für Euro-Münzen.“