Gerade hat der geschätzte Genosse und Gelehrte Henning Tillmann seine Studie zum „Browser Fingerprinting“ fertiggestellt und veröffentlicht. Davon mal abgesehen, dass ich diese Studie sehr interessant finde und dass wir das Thema Datenschutz derzeit nicht einmal ansatzweise zu überblicken in der Lage sein können (was bedeutet, dass wir daran noch Jahrzehnte weiterarbeiten müssen mit Lösungen und Zielen, zu denen wir jetzt noch nicht einmal die Fragestellung kennen), lässt mich das Wort „Fingerabdruck“ gerade kurz stutzen.
Ein Fingerabdruck im stofflichen Umfeld ist eine minimale Hinterlassenschaft von (keine Ahnung was genau, ich sag mal) Talg. Ich muss dabei gerade an die Grabbeltische in großen Kaufhäusern zum Sommer/Winterschlussverkauf denken. Die Ware, die dort nach einer Woche SSV/WSV noch herumliegt, trägt eindeutig Spuren der vielen Finger, die sie abgetastet und bewertet haben. Bei Webseiten ist das nicht so.
Kann nicht mal jemand mit Design und Webentwicklungskills ein kleines Kunstprojekt aufsetzen und die vielen digitalen Fingerprints auf Webseiten/Onlineshops/wasauchimmer irgendwie sichtbar machen? Ein SPON Artikel, der abgegriffen aussieht? Ein heftig befummeltes Produkt bei Amazon? Das alles auf der Basis der Entitäten der vielen Browser-Fingerprints, die eine Webseite angefasst haben? Können wir das nur oberflächlich sterile Internet verstofflichen?