Was für ein Glück: Ich muss mir keinen Eiskübel über den Kopf stülpen. Nein, der famose @pausanias lässt mich den Meinungsgeschirrspülertodeath ausräumen und nimmt mich für die Blogparade #DigitalLEBEN gleichsam in seine binär-vulgäre Kommune „… wie wir hier sagen!“ auf. Vielen Dank für das Forum, Mäx!
In einer digitalen Welt zu leben, bedeutet für mich …
… nicht in einer besonderen, von der „richtigen“ Welt getrennten Ecke zu sein. Analoges wird digital, und Digitales wird vernetzt. Mit Freunden tausche ich mich in sozialen Netzwerken aus, verabrede Treffen mit Messenger-Apps, Kalender, Kontakte und selbst der Einkaufszettel sind digital. Ich entscheide, von welchem Dienst ich in verschiedenen Themenbereichen Nachrichten und Informationen erhalte. Fernsehen schaue ich nicht mehr linear, es sei denn, das Bild ist grün und 22 (meist Männekes) laufen rum und spielen Ball.
Mein Computer ist für mich …
… eine Maschine, die Eingaben bzw. Befehle ausführt, Rechenprozesse vollzieht und Ergebnisse auf Peripheriegeräten darstellt. – Das wäre meine Antwort Mitte der 1980er Jahre gewesen, als ich auf dem VC 20 meine ersten digitalen Gehversuche unternommen habe. Heute habe ich nicht einen Computer, sondern Smartphone, Tablet, Dienst-Notebook. Dazu Smart-TV, Spielekonsole und einen Blu-ray-Player. Alle digital und mit dem Internet verbunden. Das ist für mich Arbeit, Unterhaltung, Informations- und Kommunikationsmedium. Meine „Computer“ sind Lebensbegleiter.
Wirklich gut! Die größte Chance durch die Digitalisierung ist …
… poah! Wer das weiß, ist in zwei Jahren Multimilliardär und hat Mark Zuckerberg als seinen Laufburschen ;-) Heute würde ich sagen: Digitalisierung von Informationen und Vernetzung von Menschen und Maschinen ist die bestimmende gesellschaftliche, wirtschaftliche und wissenschaftliche Triebfeder der nächsten einhundert, zweihundert Jahre. Digitalisierung und Vernetzung ist für mich gleich Buchdruck mal Aufklärung mal Industrialisierung mal Automatisierung mal Elektrifizierung.
Bedrohlich! Wir müssen aufpassen, dass …
… wir Macht, Produktivität und Chancen in der digitalisierten und vernetzten Welt freiheitlich, gerecht und solidarisch verteilen.
Die Digitalisierung verändert mein Leben durch …
… die Chance auf Vernetzung mit potenziell allen Menschen und Informationen.
Chatten mit den Enkeln, Einkaufen per Mausklick, Arbeiten ohne feste Bürozeiten. Was bringt die Digitalisierung für Familien und Ältere?
Das, was sie daraus machen. Ich hoffe: Nähe, Gemeinschaft, Flexibilität im Alltag.
Programmieren in der Grundschule, das gesamte Faktenwissen der Welt in der Suchmaschine. Wie sollte Bildung der Zukunft aussehen?
Bildung begleitet uns ein Leben lang: Wir lernen als Kleinkinder soziale, motorische und kognitive Grundfähigkeiten, als Kinder möglichst viele Sprachen, als Jugendliche Umgang mit Quellen, Meinungen und Medien, und als Erwachsene, die kindliche Neugier nie zu verlernen.
An jedem Ort arbeiten können und ständig erreichbar sein. Was bedeutet das für Arbeit im Digitalen Zeitalter?
In dem Maß, in dem Arbeitgeber*innen von der Erreichbarkeit profitiert, müssen Arbeitnehmer*innen aus der Flexibilität Nutzen ziehen können. Das bedeutet für Vertrauensarbeitszeit und keine Stechuhren mehr. Die Forderung „Samstag gehört der Papa mir“ muss neu definiert werden. Dafür brauchen wir starke Gewerkschaften, die sich nicht an der Besitzstandswahrung, sondern am Fortschritt orientieren.
Was müssen wir im digitalen Zeitalter tun, damit unsere Wirtschaft erfolgreich bleibt?
Wir müssen Märkte für Neugründungen offen halten und Vermachtungen unterbinden. Produktivitätsfortschritte müssen gerecht verteilt werden, insbesondere wenn Erwerbstätigkeit als Quelle der Einkommenserzielung zunehmend zurückgehen wird. Vermögende müssen langfristiger denken, sich auf Wagnisse einlassen und ihr Vermögen in digitale Innovationen anlegen. Zudem brauchen wir einen neuen Ordnungsrahmen für Daten als Handelsware und Währung, am besten auf europäischer und internationaler Ebene.
Die Digitalisierung schafft Chancen und birgt Risiken. Von der SPD erwarte ich, dass …
… sie sich weiterhin dem Fortschritt verschreibt und für Chancengerechtigkeit, sozialen Ausgleich und Freiheit sorgt – gerade in einer digitalisierten und vernetzten Welt.
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