Einige haben gesagt, die re:publica sei kommerziell geworden. Ich finde, sie ist gesellschaftlich breiter geworden. Ich selbst vermisse zwar meine Aufregung und meine großen staunenden Augen, die ich noch bei den letzten re:publicas hatte, aber ich finde, nachdem Sascha Lobo ja letztes Jahr angemahnt hat, wir sollten uns mal um Relevanz der sog. netzpolitischen Themen kümmern, war die diesjährige Ausgabe der Veranstaltung ein Schritt in genau diese Richtung. Wie selbstverständlich Politiker*innen inzwischen dort auflaufen – Brigitte Zypries ist da ja fast schon ein alter Hase – das finde ich positiv. Uli Kelber war da, mit Malu Dreyer haben wir beim D64-Meetup eine dreiviertel Stunde über Breitbandausbau und digitale Bildung gesprochen, Henning Tillmann hat (obwohl er ja selbst kein Politiker ist) ein breites Podium für seinen Beitrag gegen die VDS erhalten und sogar Markus Beckedahl hat in seinem netzpolitischen Überblick sogar einmal die SPD gelobt (nämlich für die #DigitalLEBEN Kampagne). Überhaupt, call me biased, finde ich es überaus positiv, dass vergleichsweise viel SPD (also Regierungspartei) auf der re:publica stattgefunden hat, was aber nur zur Hälfte mit meinem Sozisein zu tun hat, schließlich gibt es in dieser Partei noch viel zu tun, was das digitale angeht. Aber es hilft, wenn diese Partei auch hin und wieder mal gelobt wird, sich blicken lässt und in Dialog tritt.
Sehr spannend fand ich auch, wie @horax bei einem der vielen Biere, die wir zusammen getrunken haben, darauf hinwies, dass die AfA (also die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD) in Sachen Digitalisierung schon sehr weit sei, „in Teilen sogar weiter als D64“. Das fühlt sich doch sehr gut an, dass die alte Tante an verschiedenen Stellen gleichzeitig aufwacht. Jetzt nur nicht nachlassen!
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